Die meisten Menschen, die sich in einer toxischen Beziehung befinden, wissen wohl, dass es in ihrer Partnerschaft, schon lange nicht mehr rund läuft.
Denn während es in einer funktionierenden Beziehung ein ausgewogenes Verhältnis zwischen Geben und Nehmen bzw. zwischen guten und nicht so guten Phasen gibt, ist in einer toxischen Beziehung zunächst unbemerkt [...] ein Ungleichgewicht in der Partnerschaft entstanden, d.h., unsere Beziehung kostet uns mehr Kraft als sie uns gibt. Dieses Ungleichgewicht nimmt im Laufe der Zeit an Intensität zu, ohne das sich die Betroffenen der Intensität des Ungleichgewichts wirklich bewusst sind.
Auch wenn der Begriff der toxischen Beziehung inzwischen oft benutzt wird, so wissen die wenigsten, was genau sich hinter diesem Begriff verbirgt:
Im Gegensatz zum verdeckten Narzissmus, bei dem die Manipulationstechniken subtiler und hinter verschlossenen Türen kaum greifbar, ablaufen, auf Zerstörung des Partner ausgerichtet sind und oft über Jahre von den Betroffenen selbst aber auch von deren Umfeld kaum wahrgenommen und erkannt werden, ist in einer toxischen (giftigen) Beziehung der eine Partner eher sichtbar dominant und fordernd, der andere zeigt ein eher, dem Partner angepasstes, unterwürfiges Verhalten. Wobei die Bedürfnisse des dominanten Partners in den meisten Fällen Priorität haben, während sich der schwächere Partner als Erfüllungsgehilfe, dessen Bedürfnissen unterordnet. Durch eine Kombination aus Dominanz und Abwertung bis hin zur Demütigung schafft es der dominante Partner ein emotionales Abhängigkeitsverhältnis zu schaffen, indem er dem dominierten Partner suggeriert, dass er ohne ihn nicht in der Lage sein wird, leben zu können. Dabei schreckt er oft auch vor psychischer Gewalt nicht zurück.
Sich aus einer solchen Beziehung zu befreien, erfordert viel Kraft, die dem dominierten Partner durch die ständigen Auseinandersetzungen meist nicht mehr zur Verfügung steht. So findest du dich, ohne dir dessen bewusst zu sein, in einer toxischen Beziehung wieder. Opfer toxischer Beziehungen können sowohl Männer als auch Frauen sein; obwohl Frauen statistisch gesehen, weitaus häufiger betroffen sind.
Der sich toxisch verhaltende Partner manifestiert dieses emotionale Abhängigkeitsverhältnis immer wieder aufs Neue, indem er dich und dein Verhalten regelmäßig in Frage stellt. Du büßt im Laufe der Zeit aufgrund des dominant-manipulativen Verhaltens deines Partners, immer mehr Selbstbewusstseins ein, vertraust deiner Wahrnehmung nicht mehr, ordnest dich immer mehr unter und hast allmählich das Gefühl, deine Lebensfreude und alles, was dich einmal ausgemacht hat, verloren zu haben, denn dein Partner versteht sein Handwerk nur zu gut und redet dir in Auseinandersetzungen so ganz nebenbei ein, dass du dich irrst, oder die Situation völlig falsch einschätzt.
So gewöhnst du dich im Laufe der Zeit daran, in deiner Partnerschaft nicht mehr wirklich gesehen zu werden und auch dich selbst nicht mehr zu sehen; nimmst dich und deine Bedürfnisse nicht mehr wahr, stellst dich mehr und mehr infrage und sitzt in der Falle sich selbst erfüllender Prophezeiungen, die auf das Ungleichgewicht in deiner Beziehung und auf die, von deinem Partner im Laufe der Zeit übernommene Meinung über dich, zurückzuführen sind ...
Da der dominant-manipulative Partner selbst keine Verantwortung für das Gelingen bzw. Misslingen der Beziehung übernimmt und dich Glauben macht, dass die Schuld an den Beziehungsproblemen alleine bei dir liegt, hast du im Laufe der Zeit das Zutrauen zu dir und deiner innewohnenden Kraft verloren.
Da dir nicht bewusst ist, in einer toxischen Beziehung zu leben und emotional missbraucht zu werden, übernimmst du die Verantwortung für die, in der Beziehung entstandenen Probleme, ohne zu ahnen, dass du es, so sehr du dich auch anstrengen magst, deinem Partner nie wirst recht machen können. Lieferst du ihm keinen Grund dich emotional zu missbrauchen bzw. verbal anzugreifen, wird er mit Sicherheit einen Grund finden, um sein missbräuchliches Spiel fortzusetzen.
Hast du erkannt, dass du in einer toxischen Beziehung lebst, ist schon ein großer Schritt getan. Nun stellt sich die Frage, ob die Beziehung eine Chance hat für beide Parteien zu einem Ort gegenseitiger Achtung und Respekts zu werden oder eher beendet werden sollte. Für eine Fortsetzung der Beziehung sollten beide Seiten bereit und in der Lage sein, an ihrer Beziehung zu arbeiten, um ein neues Konzept für die Fortsetzung des gemeinsamen Lebensweges zu erstellen. Hierfür sind Gespräche nötig, die bestenfalls von einer dritten Person moderiert werden sollten, damit sich die Gespräche nicht im Kreis drehen und wir von vornherein in alte Verhaltensweisen hinein rutschen. Ebenso wichtig ist es, die gemeinsamen Gespräche ergebnisoffen zu führen, an deren Ende die Entscheidung für ein gemeinsames Fortsetzen der Beziehung oder aber die Entscheidung zur Trennung getroffen werden sollte. Fehlt die Bereitschaft einer der Parteien, sich mit der Beziehung auseinander zu setzen, ist es - wenn man nicht dauerhaft leiden möchte - ratsam, die Beziehung baldmöglichst zu beenden.
DIE SCHÖNHEIT IN EINEM MENSCHEN ZU SEHEN,
IST DANN AM NÖTIGSTEN, WENN ER AUF EINE WEISE
KOMMUNIZIERT; DIE ES AM SCHWIERIGSTEN MACHT,
SIE ZU SEHEN.
- Marshall B. Rosenberg -
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