Auf dieser Seite kommen Betroffene von narzisstischem Missbrauch zu Wort. Hier wird etwas ausgesprochen, das meist nicht offen kommuniziert wird und die Betroffenen meist mit sich ausmachen, was deren Leidensdruck noch verstärkt und den missbrauchenden Narzissten schützt.
Gerne veröffentliche ich an dieser Stelle auch deine ganz persönliche Erfahrung mit narzisstischem Missbrauch. Setze dich hierfür bitte über das Kontaktformular mit mir in Verbindung. Ansonsten können Mitteilungen auch über die Kommentarfunktion erfolgen
GABRIELE:
Die Probleme in meiner Ehe fingen genau mit dem Tag unserer Eheschließung vor dem Standesamt an: … Als sich der Tag dem Ende zuneigte und wir wieder zu Hause ankamen, dachte ich, wir setzen uns noch mit einem Glas Sekt zusammen, sprechen über den gemeinsam verbrachten Tag, der ja nun - so dachte ich - im Leben eines Menschen ein besonderer ist und stoßen auf den Beginn eines schönen gemeinsamen Lebens an. Denn in den 1 ½ Jahren unseres Zusammenlebens habe ich meinen Mann immer als freundlich, zuvorkommend, hilfsbereit und zugewandt erlebt.
An diesem Abend jedoch war alles anders. Statt mit mir auf den offiziellen Beginn unseres gemeinsamen Lebens anzustoßen, ging mein Mann wortlos an mir vorbei ins Schlafzimmer. Ich fragte ihn noch, ob es nicht schön sei noch gemeinsam auf diesen besonderen Tag anzustoßen, ohne jedoch eine Antwort zu erhalten. Ich saß mit klopfenden Herzen und einem Druck in der Magengegend im Wohnzimmer und konnte die Reaktion meines Mannes weder verstehen noch konnte ich sie mir erklären.
Das war das erste Mal von vielen die folgen sollten, bei denen ich ein Gefühl von Hilflosigkeit, Trauer und tiefer Verzweiflung verspürte.
Obwohl nichts darauf hindeutete, etwas falsch gemacht zu haben, dachte ich, der Grund für sein merkwürdiges Verhalten müsse bei mir liegen, denn mein Mann war bisher immer bemüht, Konflikten aus dem Weg zu gehen. Also ging ich ins Schlafzimmer um mit meinem Mann zu reden, und den Grund für sein – für mich unverständliches – Verhalten herauszufinden. Mein Mann hatte sich jedoch. ohne mir eine gute Nacht zu wünschen auf die Seite gedreht und schien schon zu schlafen.
In dieser Nacht sowie in den folgenden Nächten schlief ich unruhig und wachte immer wieder mit einer Verzweiflung auf, die sich in meinem ganzen Körper ausbreitete. Und auch in den kommenden Tagen sprach mein Mann mit mir nur das Nötigste, dabei wich er jedem Klärungsversuch aus. Ab diesem Zeitpunkt standen Konflikte, die so oder ähnlich abliefen immer wieder bei uns an. Aufgrund des manipulativen Verhaltens meines Mannes endeten diese für mich jedes Mal mit dem Gefühl, nicht in Ordnung zu sein, versagt zu haben und Schuld an dem aktuellen Konflikt zu tragen.
Nach einiger Zeit begann ich, an mir zu arbeiten, um es in Zukunft erst gar nicht zu solchen Situationen, kommen zu lassen, die meist damit endeten, dass mein Mann die Kommunikation mit mir einstellte und sich als Opfer darstellte. Viel zu spät merkte ich, dass mein Mann die meisten Konflikte initiierte, um mir gegenüber eine Legitimation herzustellen, mich anzugreifen und mein Verhalten infrage stellen zu können. Dabei suggerierte er mir jedes Mal die Urheberin der aktuellen Auseinandersetzung zu sein. Immer wieder mit dem Ergebnis, dass ich dachte versagt zu haben.
Erst viele Jahre später las ich zufällig einen Artikel über verdeckten Narzissmus und stellte fest, dass alle Merkmale auf meinen Mann zutrafen. Nun hatte ich endlich eine Erklärung bezüglich des „merkwürdigen“ Verhaltens meines Mannes. Auch wenn ich danach erst einmal in ein tiefes schwarzes Loch fiel, hat mir der Artikel geholfen, mich guten Freunden anzuvertrauen. Die Unterstützung meiner Freunde/Freundinnen und ein verständnisvolles Coaching halfen mir, mich aus der emotionalen Abhängigkeit zu befreien und meinen Weg heraus aus der Abhängigkeit zu gehen. Dadurch konnte ich mir langsam wieder selbst vertrauen, lernte meine persönlichen Grenzen besser kennen und diese Grenzen vor meinem Mann zu schützen.
PS.: Warum mein Mann an unserem Hochzeitstag ein solch merkwürdiges Verhalten an den Tag legte, weiß ich bis heute nicht; darauf angesprochen sagte er mir nur, dass ich mir dass wohl alles nur eingebildet habe.
Lass deine Probleme zukünftig wieder da, wo sie hingehören ...
b e i d e i n e m P a r t n e r !
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